Buntpapier oder Grafik?

Tanja Karipidis, 2003
Tanja Karipidis, 2003

" ... zu schön zum Zerschneiden!"

Warum fristet ein handgemachtes Buntpapier sein Dasein bisweilen dauerhaft in der Schublade? "Das ist zu schön... ." Als Buntpapiermacherin sehe ich dies mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Einerseits wird der jeweilige Bogen überaus geschätzt, andererseits käme er stilvoll verarbeitet wunderbar zur Geltung. Erfreulicherweise wächst die Anzahl meiner Kunden, die das dekorative Potential des Buntpapiers auch für die Raumgestaltung entdecken. Sie verwenden Ihre Lieblingsbögen als Wandschmuck bis sie sie eines Tages verarbeiten. Manche wissen von vornherein, daß sie sich "nur" am Anblick erfeuen wollen. Dabei ist es nebensächlich ob das Buntpapier über Sofa, Klavier, Arbeitsplatz oder Bett, in der psychologischen Praxis oder im Treppenhaus seinen Platz findet - ein Buntpapier

bleibt ein Buntpapier, auch nachdem es gerahmt wurde. Aber Achtung, nicht alle bunten Papiere, die in Buntpapier-

techniken hergestellt wurden, sind Buntpapiere im herkömmlichen Sinne. Genau hier schleicht sich die müßige Frage ein. Tatsache ist, daß wir uns am obigen Testbogen erfreuen, der seit Jahren eine Ecke des Wohnzimmers schmückt  - ungeachtet dessen ob es sich dabei um Kunst oder Kunsthandwerk handelt...

 

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