Als Buntpapiermacherin im traditionellen Sinne färbe und dekoriere ich Papier in beliebiger Auflagenhöhe -
als Rekonstruktion nach historischen Vorbildern oder als eigenen Entwurf. Das Papier ist überwiegend zur Weiterverarbeitung konzipiert und hat Archivqualität. Mein Wissen um Papier und die Buntpapiermacherei vermittle ich seit 1997 in Workshops und Vorträgen mit Demonstration. Ich stelle mein Buntpapier aus, präsentiere auf Fachmessen und Märkten und gebe Bücher mit originalen Buntpapiermustern heraus.
Archive, Bibliotheken, Handbuchbinder, Instrumenten- und Möbelbauer, Museen, Kalligrafen, Papierkünstler, Restauratoren, Sammler und Verlage zählen zu meinen Kunden.
Während meines Architekturstudiums schulte ich mich im Umgang mit Formen und Farben und entdeckte das Material Papier für mich. Nach einer mehrjährigen Entdeckungsreise durch die Papierdisziplinen Schöpfen, Modellieren,
Prägen, Falten und Marmorieren machte ich 2002 den entscheidenen Schritt vom handwerklichen Buchbinden zur Buntpapiermacherei und gründete 2008 im fränkischen Erlangen die Buntpapier-Manufaktur Tanja M. Karipidis.
Seit 2022 lebe und arbeite ich im Herzen Deutschlands - im nordhessischen Bad Wildungen bei Kassel.
Es ist mein großes Glück, das alte Handwerk der Buntpapiermacherei leben und erleben lassen zu dürfen.
Privat nutze ich Buntpapier und Buntpapiertechniken für eigenständige künstlerische Arbeiten.
Sie ruft regelmäßig fragende Blicke hervor. Dann erkläre ich geduldig, daß die Herstellung des Trägerpapiers, das "Schöpfen", einen vorangegangenen und in sich abgeschlossenen Prozeß darstellt, handwerklich ausgeführt von einem "Papierschöpfer" oder industriell gefertigt von einem Feinstpapierhersteller, und daß die weltweit überschaubare Gruppe der professionellen Buntpapiermacher ein Trägerpapier ausschließlich auf der Oberfläche färbt und dekoriert oder anderweitig veredelt - zuweilen beidseitig. Wir Buntpapiermacher im traditionellen Sinne wissen um die Gesetz-mäßigkeiten des sogennanten "Zufalls" und können ein Dekor, auch unter variierenden mikroklimatischen Bedingungen, beliebig oft wiederholen, indem wir mit den Einflußfaktoren des guten Gelingens jonglieren. Mehr noch, wir sehen fremden Dekoren - auch jenen historischer Herkunft - an, wie wir sie mit heutigem Material und Werkzeug abermals herstellen können. Solange jedoch die Berufsbezeichnung nicht geschützt ist, wird es dem Urteilsvermögen des Betrachters überlassen bleiben, die Ware eines "Buntpapiermachers" von der eines gewöhnlichen "Papier-bunt-machers" zu unterscheiden! Und dies ist - bitte - keine "Geschmacksache".
erfahren Sie auf www.buntpapier.org - diese schöne Seite der Kunsthistorikerin Julia Rinck aus Leipzig ist dem Thema Buntpapier in all seinen Facetten gewidmet und versteht sich als Forum für alle Interessierten.